Boris Becker über Knast: „Es ist ein sehr einsamer Ort“
Boris Becker enthüllt, dass das Leben im Gefängnis „sehr gefährlich“ war.
Der Ex-Tennisstar war eigentlich für zweieinhalb Jahre inhaftiert worden, nachdem er bei einem Insolvenzverfahren in seiner Wahlheimat London Vermögenswerte von knapp 3 Millionen Euro verheimlicht hatte. Wegen Platzproblemen wurde er aber vorzeitig im Dezember entlassen und durfte bereits nach acht Monaten zurück in seine Heimat Deutschland kehren.
Im Interview mit dem ‚Telegraph‘-Magazin spricht der 55-Jährige darüber, wie sehr ihn die Zeit hinter Gittern mitgenommen hatte. „Es ist eine richtige Strafe. Wer sagt, dass das Leben im Gefängnis einfach ist, ist ein Lügner“, offenbart die frühere Sport-Ikone. „Man muss sich mit seinen eigenen Dämonen auseinandersetzen, besonders in den ersten Wochen. Man muss sich selbst disziplinieren, seinen Geist disziplinieren und seine Zeit disziplinieren. Wenn man das nicht tut, ist es ein sehr einsamer Ort.“
Niemand, der nicht bereits selbst im Knast saß, könne verstehen, was dort wirklich abgehe. „Ich habe diese Filme gesehen, ich dachte, ich kenne das Gefängnisleben ein wenig. Aber nach einer Woche wurde mir klar, dass ich nichts darüber wusste“, räumt Becker ein. „[Der Knast] hat seine eigenen Regeln, seine eigene Welt, seine eigenen Schwierigkeiten. Und man denkt, dass es sicher ist, weil man im Gefängnis ist, richtig? Aber das Leben im Gefängnis ist sehr gefährlich. Und das ist alles, was ich Ihnen darüber sagen werde.“